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Interview: Weiterbildung zum NARM-Practitioner abgeschlossen

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Bild: https://drlaurenceheller.com

Am 10.10.2023 habe ich die Weiterbildung zum NARM Practitioner erfolgreich abgeschlossen. Zur Vertiefung werde ich weitere Supervision und Selbsterfahrungssitzungen in Anspruch nehmen. Danach werde ich diese sehr erfolgversprechende Methode zur Heilung von Entwicklungstraumata als eine meiner Behandlungsmethoden anbieten und anwenden. Aus diesem Anlass möchte ich Ihnen im folgenden Interview das Neuro-affektive Beziehungsmodell (NARM™) nach Dr. Laurence Heller näherbringen.

Frage: Christina, herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss! Bitte erzähl uns, warum du das Neuro-affektive Beziehungsmodell (NARM) als besonders hilfreich für dich und deine Patienten betrachtest. Was ist NARM und wie kann es Menschen helfen?

 

CHRISTINA STÄHELI: Sehr gern! NARM ist ein wirksamer Ansatz zur Heilung von Entwicklungstraumata. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Fähigkeit zur Selbstregulierung zu stärken und ein gesünderes Selbstbild zu entwickeln. Die Methode wurde von Dr. Laurence Heller in den USA entwickelt und ist mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet.

 

NARM ist ein umfassender Ansatz für die Arbeit mit Entwicklungs-, Bindungs- und Schocktraumata. NARM berücksichtigt die Auswirkungen früher traumatischer Erfahrungen auf unsere Fähigkeit, mit uns selbst und anderen in Kontakt zu sein. Oft führen diese Erfahrungen zu einer Einschränkung unserer Lebenskraft und Lebendigkeit, was wiederum psychologische und körperliche Probleme verursachen kann.

 

Was NARM von anderen Therapieansätzen unterscheidet, ist sein Fokus auf die Arbeit im Hier und Jetzt. NARM basiert auf somatischen Grundlagen und hilft uns, dysfunktionale Anteile wahrzunehmen, ohne dass diese zum Hauptthema der Therapie werden. Es betont vielmehr unsere Stärken, Fähigkeiten und Resilienz und setzt an der Regulation unseres Nervensystems an.

 

Frage: "Somatische Grundlagen", "dysfunktionale Anteile" - das tönt sehr "psychologisch". Was ist damit gemeint?

 

CHRISTINA STÄHELI: Der Begriff "somatische Grundlagen" bezieht sich auf den Körper und die körperlichen Empfindungen als zentrale Aspekte der menschlichen Erfahrung. Im Kontext von NARM bedeutet das, dass körperliche Empfindungen - zum Beispiel Spannungen, Empfindungen im Bauchraum oder im Brustkorb - eine wichtige Rolle in der psychotherapeutischen Arbeit spielen.

 

Diese körperlichen Empfindungen werden als Hinweise auf unbewusste Muster und Traumata betrachtet, die im Körper gespeichert sind. Durch das Bewusstwerden und die Regulation dieser körperlichen Empfindungen können tiefgreifende Veränderungen auf emotionaler und psychologischer Ebene stattfinden. Die Arbeit mit den somatischen Grundlagen in NARM zielt darauf ab, die Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen und die ganzheitliche Heilung von Entwicklungstraumata zu unterstützen.

 

Mit "dysfunktionalen Anteilen" sind bestimmte Aspekte gemeint, die in uns aufgrund von frühen traumatischen Erfahrungen entstanden sind. Diese Anteile können sich in Form von Verhaltensmustern, Glaubenssätzen, emotionalen Reaktionen oder auch körperlichen Symptomen zeigen. Sie dienen oft als Überlebensstrategien, die uns in der Vergangenheit geholfen haben, mit schwierigen Situationen umzugehen, aber nun in unserem gegenwärtigen Leben hinderlich sind.

 

Frage: OK, das tönt vielversprechend! Kannst du uns bitte näher erläutern, wie NARM Menschen dabei helfen kann, ihre Selbstregulierung zu stärken und ein gesünderes Selbstbild zu entwickeln?

 

CHRISTINA STÄHELI: Ja, klar. Ein wichtiger Aspekt von NARM ist die Betonung der fünf biologischen Grundbedürfnisse eines jeden Menschen:

  1. Kontakt
  2. Einstimmung
  3. Vertrauen
  4. Autonomie
  5. Liebe/Sexualität

Wenn diese Bedürfnisse in unserer kindlichen Entwicklung nicht ausreichend genährt, also befriedigt wurden, können wir Schwierigkeiten bei der Selbstregulierung, bei Identitätsfragen und mangelnde Selbstachtung erleben.

 

Durch die Arbeit mit NARM können diese Grundbedürfnisse "nachreifen". Wir können lernen, uns nicht länger als Opfer unserer Vergangenheit zu fühlen. Identitätsverzerrungen wie geringes Selbstwertgefühl, Scham und chronische Selbstverurteilung können sich auflösen. Gleichzeitig wächst unsere Fähigkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen, und unsere Lebendigkeit wird gestärkt.

 

So bietet NARM eine ressourcenorientierte Methode, die auf der Regulierung des Nervensystems basiert. Indem wir unsere Stärken und Ressourcen erkennen, können wir unsere Selbstregulierungsfähigkeiten stärken und ein gesünderes Selbstbild entwickeln.

 

Frage: Das klingt nach einem sehr unterstützenden Ansatz. Kannst du uns abschliessend einen Hinweis geben, wie interessierte Personen mehr über deine Arbeit und NARM erfahren können?

 

CHRISTINA STÄHELI: Natürlich! Interessierte Personen können über meine Website psychotherapie-staeheli.ch direkt mit mir in Kontakt treten. Ich stehe gerne zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und Unterstützung anzubieten.

 

Frage: Bevor wir zum Ende kommen, fasse bitte noch einmal zusammen, warum Patienten mit negativen Erfahrungen die NARM-Methode ausprobieren sollten.

 

CHRISTINA STÄHELI: OK. Also:

  • NARM™ hilft, die Selbstregulierung zu stärken, ein gesünderes Selbstbild zu entwickeln und die Beziehungsfähigkeit zu verbessern.
  • NARM bietet einen umfassenden Ansatz zur Traumaheilung, der auf somatischen Grundlagen basiert und die individuellen Stärken und Ressourcen betont.
  • NARM ist eine transformative Methode - damit ist gemeint: eine Methode, die grundlegende positive Veränderungen bewirken und dabei helfen kann, die Lebenskraft wiederzugewinnen und endlich ein erfülltes Leben zu führen.

 Frage: Vielen Dank, Christina, für diese wertvollen Einblicke in das Neuro-affektive Beziehungsmodell und deine Arbeit als Psychotherapeutin. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei deiner wichtigen Arbeit!

 

CHRISTINA STÄHELI: Vielen Dank! Es war mir eine Freude, über NARM zu sprechen. Ich stehe gerne zur Verfügung, um Menschen bei der Bewältigung von Entwicklungstraumata zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, ein erfüllteres Leben zu führen.

 

[Ende des Interviews]

 

Besuchen Sie meine Website unter psychotherapie-staeheli.ch, um mehr über meine Arbeit und NARM zu erfahren und um direkt mit mir in Kontakt zu treten. Ich freue mich darauf, Ihnen zu helfen!

 

Die Weiterbildung zum NARM Practitioner hat Michael Mokrus geleitet. Er arbeitet seit 1989 freiberuflich in eigener Praxis und unterrichtet als Trainer, Dozent und Supervisor verschiedene achtsamkeitsbasierte körper-, psycho- und traumatherapeutische Ansätze für Menschen in therapeutischen Berufen. Website: michaelmokrus.de